Psychische Belastungen im Job
Ronny Jäckel
Im ersten Teil dieser Reihe ging es um die Folgen für Mitarbeitende. Doch psychische Belastungen betreffen nicht nur Einzelne. Sie wirken auf ganze Unternehmen. Wer die Anzeichen ignoriert, riskiert steigende Kosten, ein geschwächtes Teamklima und langfristige Nachteile für Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitgebermarke.
Kosten durch Fehlzeiten und Präsentismus
Krankmeldungen lassen sich einfach messen. Jeder Fehltag verursacht direkte Kosten. Weniger sichtbar sind die Verluste durch Präsentismus: Mitarbeitende sind zwar anwesend, aber nicht leistungsfähig.
Studien von AOK, TK und BAuA zeigen: Die indirekten Kosten durch Präsentismus übersteigen die direkten Ausfallkosten oft deutlich. Unternehmen zahlen also doppelt – Gehalt und sinkende Produktivität.
Produktivität und Qualitätseinbußen
Mit zunehmender Belastung sinkt die Leistung von Teams. Bearbeitungszeiten verlängern sich, Fehler nehmen zu.
Das betrifft interne Abläufe ebenso wie den Kundenkontakt. Wer länger wartet oder schlechter betreut wird, verliert Vertrauen. Die Folge: weniger Zufriedenheit, weniger Bindung und ein beschädigtes Image.
Fluktuation und Arbeitgeberattraktivität
Mitarbeitende, die sich dauerhaft belastet fühlen, wechseln häufiger den Job. Das erhöht die Kosten für Recruiting und Einarbeitung.
Gleichzeitig sinkt die Attraktivität am Arbeitsmarkt. Ein hoher Krankenstand und eine angespannte Stimmung bleiben nicht verborgen. Unternehmen, die mentale Gesundheit vernachlässigen, verlieren Talente und haben es schwerer, neue zu gewinnen.
Kulturelle Kosten und Druck auf Führungskräfte
Wenn Belastungen nicht ernst genommen werden, verändert sich die Kultur. Hohe Fehlzeiten werden zum Normalzustand.
Führungskräfte geraten unter Druck, weil sie Ausfälle kompensieren müssen. Statt Teams zu entwickeln, sind sie mit Krisenmanagement beschäftigt. Prävention und Weiterentwicklung geraten ins Hintertreffen.
Langfristige Folgen
Psychische Erkrankungen gehören zu den Hauptgründen für Frühverrentung. Damit gehen Wissen, Erfahrung und Kompetenzen verloren.
Hinzu kommen steigende Gesundheitskosten und eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Wer heute nicht handelt, wird morgen mit höheren Verlusten konfrontiert.
Fazit: Mentale Gesundheit als Unternehmensaufgabe
Psychische Belastungen verursachen direkte Kosten, schwächen die Qualität, belasten die Kultur und schaden der Arbeitgebermarke. Unternehmen, die diese Realität ausblenden, gefährden ihre Zukunft.
Wer dagegen in Prävention, Resilienz und eine gesunde Kultur investiert, stärkt die eigene Organisation und gewinnt zugleich an Attraktivität.
Wir begleiten Unternehmen dabei, mentale Gesundheit fest in die Strategie zu integrieren. Von der Analyse der Belastungssituation über passgenaue Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bis hin zur Entwicklung einer widerstandsfähigen Unternehmenskultur.
Kontaktieren Sie uns, wenn Sie erfahren möchten, wie Ihr Unternehmen Belastungen reduzieren und gleichzeitig seine Attraktivität als Arbeitgeber steigern kann.